Abb.: Lori Lako, Klosterwiesgasse 74, 2021. |
|
|
|
„Lasgush Poradeci studierte in Graz,
das erzählte mir mein Vater an einem Nachmittag des Jahres 1998,
während ich versuchte, eines seiner Gedichte namens Poradeci auswendig
zu lernen, eine Ode an Pogradec, seine und meine Geburtsstadt, die Lasgush
schon als Zwanzigjähriger als Nachnamen zu tragen pflegte. Seit damals
sind viele Jahre vergangen, trotzdem erinnere ich mich, wie der Name der
fremden Stadt in meinem Kopf eine schöne Vision entstehen ließ.
Damals, 7 Jahre nach dem Sturz eines der härtesten diktatorischen
Regime, das Albanien 45 Jahre lang vom Rest der Welt isolierte, war das
Reisen außerhalb des Landes, wenn nicht im Rahmen einer Auswanderung,
die oft illegal geschah, sehr kompliziert und oft unmöglich. Inzwischen
ist mein Wissen über den Dichter Lasgush Poradeci, als bedeutende
Figur Albaniens gewachsen, so auch meine Auseinandersetzung mit dem, was
politisch als Europa verstanden wird."
Lori Lako. |